ART COLOGNE
Die heutige ART COLOGNE als Messe für Klassische Moderne, Nachkriegskunst und zeitgenössische Kunst geht zurück auf den „Kunstmarkt Köln '67“, der am 15. September 1967 im Gürzenich, dem mittelalterlichen Tanz- und Kaufhaus der Stadt Köln, eröffnet wurde und den internationalen Kunstmarkt für immer verändern sollte.
Die Erfinder dieser Messe waren die Kölner Galeristen Hein Stünke und Rudolf Zwirner und ihre Idee war aus der Not geboren, denn obwohl die Kunstentwicklung und das öffentliche Kunstinteresse am Ende der unmittelbaren Nachkriegszeit in eine Phase enormer Dynamisierung aufgebrochen waren, ging es dem deutschen Kunsthandel alles andere als gut.
Marktbeherrschend war damals zunächst die französische Kunst mit Paris als Kapitale des Kunstmarktes, die bald nach der zweiten documenta, 1959, von der amerikanischen Kunst und New York als neuer globaler Kunstmetropole abgelöst wurde. Deutschland hatte mit dem Krieg seine Hauptstadt und seine ehemaligen Kunstzentren verloren. Neues Zentrum des deutschen Kunstbetriebes wurde nun das Rheinland, das sich zum industriellen Motor der deutschen und zum Knotenpunkt der westeuropäischen Wirtschaft entwickelte und Bonn als neue Hauptstadt beherbergte.
Bis heute ist Nordrhein-Westfalen mit den angrenzenden Beneluxländern Europas Region mit der höchsten Industrie-, Kapital- und Sammlerdichte geblieben, was schon zu Beginn der 1960er Jahre eine sehr gute Voraussetzung für den Kunstmarkt war. Mit ihrer Messe wollten Stünke und Zwirner ein neues Kunstzentrum zumindest 'auf Zeit' etablieren, langfristig wollten sie die neue nationale Kunstproduktion, also die jungen deutschen Künstler, fördern und international platzieren und für diese ein neues Sammlerpublikum interessieren.